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Movie Review: Halt auf freier Strecke

Movie Review
Movie Review

The movie “Halt auf freier Strecke” (Stopped on Track) I’m reviewing in this post is German (as you might have guessed from the title), so my review will be in German, too. English subtitles are available though, and you can find more information at IMDB.

In “Arbeit und Struktur” beschreibt Herrndorf, wie er den Film “Halt auf freier Strecke” im Kino sieht und sehr bewegt ist. Da musste ich mir direkt die BluRay kaufen und schauen, ob der Film das Lob wirklich verdient hat.

Ja, hat er. Zur Story: Frank Lange (gespielt von Milan Peschel) erfährt mit 44 Jahren, dass er ein inoperables Glioblastom hat und dementsprechend mit hoher Wahrscheinlichkeit nur noch wenige Monate zu leben hat. Frank ist verheiratet, hat einen achtjährigen Sohn, eine dreizehnjährige Tochter und ist mit der Familie gerade erst ins neue Reihenhaus gezogen. Also eine typische deutsche Familie, die auf einmal mit der Ausnahmesituation Hirntumor konfrontiert wird.

Der Film behandelt das Thema sehr offen und einfühlsam. Was ihn so realistisch macht ist auch die Tatsache, dass die gezeigten Ärzte, Sterbebegleiter und Pfleger tatsächlich in diesem Beruf arbeiten und keine Schauspieler sind. Die Dialoge wirken dadurch sehr natürlich und auch von den Inhalten “echt”. Das soll aber nicht die schauspielerische Leistung der anderen Personen schmälern. Ich fand die Dialoge insgesamt sehr gut geschrieben und auch gespielt, es gab wenig Stellen die das typische Gefühl von “so redet doch keiner im echten Leben” aufkommen ließen.

Der Film begleitet Frank von Diagnose bis Tod, und viele Stellen gingen mir sehr nah weil sie meine eigenen Ängste bezüglich meiner Krankheit widergespiegelt haben.

Besonders die Persönlichkeitsveränderungen und dadurch resultierende Probleme im Umgang mit Frau und Kindern sind für mich eine meiner größten Ängste, auch wenn ich selbst in der Situation vielleicht gar nicht mehr viel davon mitkriegen werde, sollte es denn so weit kommen. Aber alleine der Gedanke, dass meine Kinder mich einmal nicht mehr wiedererkennen sollten, weil ich mich von meiner Art zum schlechten verändere (z.B. aggressiv werde), macht mir große Angst. Da aber völlig offen ist, was genau passiert wenn mein Tumor wiederkommt und gegebenenfalls mutiert, ist es müßig, zuviel darüber nachzudenken.

Schaut euch den Film also an, wenn ihr die realistische Darstellung einer Glioblastomerkrankung sehen wollt. Aber haltet Taschentücher bereit, ich habe sie gebraucht ;).